Unsere Schule ist mehr als nur ein Ort konzentrierten kognitiven Lernens. Unterricht im herkömmlichen Sinne findet nicht mehr statt. Wir sehen es als unsere Aufgabe, unsere Schüler mit den Grundlagen unserer Kultur vertraut zu machen und ihnen zu ermöglichen, sich diese individuell und gemeinsam mit anderen erschließen zu können. Projektunterricht macht einen wesentlichen Bestandteil unseres Schultages aus, indem ebenfalls auf das Andere Lernen eingegangen wird.
Die Gesamtanzahl der Projektthemen ist auf drei Schuljahre ausgelegt. Zu Schuljahresbeginn legt das Kollegium den Ablauf und Zeitplan fest. Darauf folgt ein Brainstorming auf Lehrer- wie auf Schülerseite und der Abgleich mit den Bildungsplänen. Die Inhalte werden den Fächern und Kompetenzfeldern zugeordnet. Dann erfolgt ein Abgleich mit den übergeordneten Kriterien zum vernetzten Lernen (ethische, religiöse, soziale und personale Dimension; handwerklich-technischer; musisch-ästhetischer; naturwissenschaftlicher und geisteswissenschaftlicher Bereich) und die Aufgabenverteilung („Wer breitet was mit wem vor?“). Ein Markt der Möglichkeiten gibt Raum, um die Arbeitsergebnisse darzustellen und sie zu erläutern. Nun wählt jeder Ideen und Materialien für seinen Unterricht aus, die Arbeitsergebnisse werden gesichert. Es folgt die Durchführung des Projekts unter Einbindung des pädagogischen Personals mit jeweils eigenen Schwerpunkten sowie Nutzung außerschulischer Lernorte. Schließlich werden der Verlauf und die Ergebnisse reflektiert. Ebenso finden regelmäßig interne und öffentliche Präsentationen der Arbeitsergebnisse der Kinder statt.
Themenbeschreibung
Farben: Jedes Schuljahr beginnen wir mit unserem Farbprojekt. Kinder auf der ganzen Welt lieben bunte Farben und malen gerne. Aber auch Bildbetrachtungen und –interpretationen sind Thema eines guten Kunstunterrichts in der Grundschule. Daher ist es besonders wichtig, über die Farben, deren Anwendung, Entstehung und Wirkung so viel wie möglich zu wissen. Farben drücken Gefühle aus, Farben sind einfach da oder wir geben Dingen Farbe. Farben können bunt, sanft, knallig, traurig oder froh, kalt oder warm, hart oder weich sein. Nicht nur berühmte Maler der Vergangenheit oder Künstler der Neuzeit beschäftigen sich mit Farben. Nahezu jeder Mensch hat mit ihnen zu tun. Schließlich dient das Farbprojekt der Identifikation der Kinder mit ihren Häusern, die ebenfalls Farbnamen tragen.
Verkehr: Die Verkehrserziehung ist ein fester Bestandteil unserer jährlichen Projektarbeit. Die Schüler*inne lernen, was für die Sicherheit im Straßenverkehr zu beachten ist. Worauf muss ich als Fußgänger im Straßenverkehr beachten? Was zeihe ich am besten an, damit mich die Autofahrer auch im Dunkeln sehen können? Wie verhalte ich mich beim Überqueren einer Straße, wenn keine Ampel in der Nähe ist?
Die Schüler*innen des 4. Jahrgangs legen ihren Arbeitsschwerpunkt auf den Fahrradführerschein. Nach dem Theorieunterricht bei unserer Kontaktpolizistin und den praktischen Übungen auf dem Schulhof. Werden sie in Theorie und Praxis geprüft und erhalten nach erfolgreichem Abschluss den Fahrradführerschein.
Deutschland/Europa:Bremen ist das Bundesland, in dem wir leben. Aber wo genau befindet sich dieser Ort und was gibt es um uns herum noch zu sehen? Mit einer Erkundungsreise entdecken wir die 16 Bundesländer und erhalten einen guten Überblick über unser Land selbst. Von dort aus gehen wir zu den Nachbarländern und erkunden die Länder Europas. Wir möchten uns eine gute Übersicht über die geografische Lage der Bundesländer Deutschlands und den europäischen Ländern verschaffen. Welche Fakten können wir über unser Land und über Europa herausfinden? Interessante Informationen über Landschaft, Menschen und Tiere, der Sprache und den Gebräuchen werden Bestandteil des Projektes sein. Wir werden Wissen über Deutschland und Europa erlernen und es festigen, damit wir uns in der Welt zurechtfinden können.
Vom Acker – Pflanzen: Natur umgibt uns, sobald wir vor die Tür treten. Überall draußen ist sie zu finden und zu erleben. Aber auch zuhause und in der Schule begegnen wir der Natur in Form dessen, was die Natur hervorbringt. Jeder Biss in unser Frühstücksbrot oder in den Apfel zeigt uns, dass wir ohne die Natur nicht überleben können. Doch wie kommt das Brot in die Frühstücksbox? Oft sind viele Schritte nötig, dass wir Produkte aus der Natur nutzen können. Das beginnt im Kleinen auf einem Acker, macht Zwischenstation in der Bäckerei oder dem Supermarkt und endet beim gemeinsamen Frühstück in der Klasse oder zuhause. Mit dem Thema „Natur“ wollen wir erkunden, wie die natürliche Welt um uns herum funktioniert und wie wir Menschen es in Jahrtausenden gelernt haben, die Natur für unser Überleben nutzbar zu machen. Wir möchten auch darauf schauen, wie wir die Natur schützen und bewahren können. Hierfür werden wir außerschulische Lernorte besuchen, Experimente durchführen und uns mit Abläufen in der Natur (Jahreszeiten/Schöpfungsgeschichten) auseinandersetzen und vielleicht das eine oder andere Rezept ausprobieren und aufschreiben. Dieses Projekt soll Zusammenhänge offenlegen, die viel zu oft in Vergessenheit geraten und als selbstverständlich hingenommen werden.
Mittelalter: Aus historischer Perspektive betrachten wir das Mittelalter mit all seinen Facetten. Hierbei werden wir eine faszinierende Welt der Burgen, Ritter, Gaukler, Handwerker und Kaufleute sowie die mittelalterlichen Städte mit ihren Fachwerkhäusern kennenlernen und uns damit beschäftigen, wie man damals gelebt hat. Was hat man angezogen, was hat man gegessen, an was hat man geglaubt, wie lebten die Kinder? Was war früher anders und was ist heute noch wie damals? Wie lange das Mittelalter schon her ist und wann es begonnen hat, werden wir recherchieren und uns mit den drei Epochen (das Frühmittelalter, das Hochmittelalter und das Spätmittelalter) beschäftigen und lernen, diese zeitlich einzuordnen.